Pu­blished: 17. March 2022 | Up­dated: 14. De­cember 2023 Author: An­drea Helten | Re­viewed by An­drea Helten

Ver­frühte Me­no­pause

Häu­fig­keit und Ur­sa­chen der vor­zei­tigen Wech­sel­jahre

Verfrühte Menopause

Mit den Wech­sel­jahren be­zeichnen Me­di­ziner die rund zehn­jäh­rige hor­mo­nelle Um­stel­lungs­phase bei der Frau. Sie be­ginnt meist zwi­schen 45 und 55 Jahren. Bleibt die Mo­nats­blu­tung end­gültig aus, spricht man von Me­no­pause. Dann sind die Ei­zel­len­vor­räte der Frau er­schöpft und sie ist un­fruchtbar.

Bei rund einem bis vier Pro­zent der Frauen findet al­ler­dings die letzte Pe­riode be­reits vor dem 40. Ge­burtstag statt. Und bei Frauen unter 35 Jahren finden sich im­merhin noch 0,3 Pro­zent. Woran kann es liegen, dass die Me­no­pause so früh ein­setzt?

Die Ant­wort ist oft­mals nicht zu­frie­den­stel­lend zu finden. Das so­ge­nannte „Kli­mak­te­rium praecox“ kann so­wohl ge­ne­ti­sche als auch me­di­zi­ni­sche Ur­sa­chen haben. Laut der „Me­no­pausen-Ge­sell­schaft“ er­streckt sich die Sym­pto­matik, früh oder spät in die Wech­sel­jahre ein­zu­treten, oft­mals über Ge­ne­ra­tionen hinweg.

Be­stimmte Au­to­immun-Krank­heiten, zum Bei­spiel Schild­drü­sen­funk­ti­ons­stö­rungen oder Chro­mo­so­men­an­oma­lien wie das Turner-Syn­drom, können als Er­klä­rung für das „Kli­mak­te­rium praecox“ be­zie­hungs­weise die pri­märe Ova­ri­al­in­suf­fi­zienz (hier liegt eine Funk­ti­ons­stö­rung der Ei­er­stöcke vor) her­an­ge­zogen werden.

Häufig ist eine Che­mo­the­rapie in­folge einer Krebs­er­kran­kung der Aus­löser für die früh­zei­tige Me­no­pause. Auch eine En­do­me­triose kann die Funk­ti­ons­fä­hig­keit der Ei­er­stöcke stark ein­schränken.

Meist steckt je­doch ein an­derer Grund hinter den vor­ge­zo­genen Wech­sel­jahren: Der ge­ringe Ei­zel­len­vorrat der Frau, der be­reits bei ihrer Ge­burt fest­ge­legt war. So schwer es vor­stellbar ist: Schon in der Schwan­ger­schaft ent­scheidet sich, über wie viele Ei­zellen eine Frau später in ihren Ei­er­stö­cken ver­fügen wird! Nor­ma­ler­weise sind das um die ein bis zwei Mil­lionen. Auf­schluss über die Zahl und Qua­lität der ei­genen Ei­zellen gibt also auch der Ge­sund­heits­zu­stand der Mutter wäh­rend der Schwan­ger­schaft. Zum Bei­spiel, ob sie Rau­cherin war: Ni­kotin schä­digt die Ge­fäße und sorgt dafür, dass die Ei­er­stöcke nur un­zu­rei­chend mit Blut ver­sorgt werden. Rau­che­rinnen treten durch­schnitt­lich zwei Jahre früher in die Wech­sel­jahre ein.

Ein wei­teren, si­gni­fi­kanten Aus­löser für die frühe Me­no­pause haben For­scher der Uni­ver­sität Queens­land, Aus­tra­lien aus­ge­macht. In einem groß­an­ge­legten Stu­di­en­ver­gleich kamen sie zu dem Er­gebnis, dass ein früh­zei­tiges Ein­setzen der Pe­riode —  mit elf Jahren oder noch früher — mit einem 80-pro­zentig hö­heren Ri­siko für früh­zei­tige Wech­sel­jahre ein­her­geht. Bei kin­der­losen Frauen er­höhte sich das Ri­siko noch, im Ge­gen­satz zu Frauen, die be­reits Kinder hatten.

Welche Gründe auch immer vor­liegen, das Re­sultat ist immer das gleiche: Eine ge­ringe Zahl an Ei­zellen hat Aus­wir­kungen auf den weib­li­chen Zy­klus und die Hor­mone. Dann stellt sich die Pe­riode in der Folge nur noch un­re­gel­mäßig ein, später dann ver­siegt sie ganz.

Sym­ptome von früh­zei­tigen Wech­sel­jahren

Und damit wären wir bei den Sym­ptomen. Diese sind auf­grund der hor­mo­nellen Um­stel­lungen na­tür­lich iden­tisch mit denen, die nor­ma­ler­weise erst später im Leben einer Frau auf­treten. Zu den ty­pi­schen Wech­sel­jahr-Sym­ptomen, die auch Frauen im „Kli­mak­te­rium praecox“ er­leben, ge­hören:

  • End­gül­tiges Aus­bleiben der Pe­riode
  • Hit­ze­wal­lungen
  • Stim­mungs­schwan­kungen
  • Haut­pro­bleme wie Hor­mo­nelle Akne oder tro­ckene Haut
  • Schlaf­stö­rungen
  • Va­gi­nale Atro­phie (Schei­den­tro­cken­heit)
  • Os­teo­po­rose

Dia­gnose einer frühen Me­no­pause

Soll­test Du eine oder meh­rere Sym­ptome bei Dir fest­stellen, suchst Du am besten das Ge­spräch mit Deinem Gy­nä­ko­logen. Dieser wird – nach Aus­schluss von Krank­heiten, Che­mo­the­ra­pien und fa­mi­liären Vor­be­las­tungen – Deinen Mens­trua­ti­ons­zy­klus genau unter die Lupe nehmen und Dich un­ter­su­chen. Auch ein Schwan­ger­schafts­test ist sinn­voll, denn oben ge­nannte Sym­ptome können auch als An­zei­chen für eine Schwan­ger­schaft ge­deutet werden. Ein Blut­test gibt Auf­schluss über die Kon­zen­tra­tion der Hor­mone Ös­trogen sowie FSH (fol­li­kel­sti­mu­lie­rendes Hormon) und LH (lut­ei­ni­sie­rendes Hormon) zu geben. Sind die Werte von FSH und LH über Wo­chen er­höht, spricht mög­li­cher­weise ei­niges dafür, dass die Frucht­bar­keit nicht mehr ge­geben ist.

Eben­falls kann mit­tels Hormon-Be­stim­mung er­mit­telt werden, wie weit die Wech­sel­jahre schon vor­an­ge­schritten be­zie­hungs­weise ob noch frucht­bare Ei­zellen vor­handen sind. Und ja, es kommt vor, dass Frauen schon ver­früht in die Me­no­pause ein­treten. Auch wenn durch die Hormon-Tests nicht exakt be­stimmt werden kann, wie­viel Zeit noch bleibt, um sich den Kin­der­wunsch zu er­füllen: Oft­mals ist die Dia­gnose ein Schock für Frauen. Bei früh­zei­tigem Frucht­bar­keits­ver­lust ist eine Ei­zell­spende häufig eine Mög­lich­keit, doch noch zum Wunsch­baby zu kommen.

Be­hand­lungs­mög­lich­keiten

Auch wenn die Hormon-Tests nicht exakt vor­aus­sehen können, in­wie­weit noch funk­ti­ons­fä­hige Ei­zellen vor­handen sind: Bei im­merhin fünf bis zehn Pro­zent der Pa­ti­en­tinnen scheinen sich die Ei­er­stöcke kurz­fristig zu er­holen, so dass die Frauen schwanger werden.

All­ge­mein wird die früh­zei­tige Me­no­pause je­doch als ir­rever­sibel an­ge­sehen. Eine Hor­mon­er­satz­the­rapie ist oft das Mittel der Wahl, um den Ös­tro­gen­mangel zu kom­pen­sieren und so Os­teo­po­rose und Herz-Kreis­lauf­erkran­kungen vor­zu­beugen.

Wie kann ich trotz früh­zei­tiger Me­no­pause schwanger werden?

Mit den Be­hand­lungen einer künst­li­cher Be­fruch­tung be­steht die Mög­lich­keit, sich trotz frühen Ein­tritts in die Me­no­pause den Kin­der­wunsch zu er­füllen. So ist es mög­lich, durch In-Vitro-Fer­ti­li­sa­tion (IVF), auch as­sis­tierte Be­fruch­tung ge­nannt, eine Be­fruch­tung im Re­agenz­glas zu er­rei­chen. Nach einer Hor­mon­the­rapie, bei der meh­rere Ei­zellen ge­wonnen werden, er­folgt die Ent­nahme aus dem Ei­er­stock. Diese er­folgt heut­zu­tage scho­nend in einer kurzen Nar­kose. Die Ei­zellen werden mit den Sper­mien zu­sam­men­ge­bracht, die Em­bryonen an­schlie­ßend in die Ge­bär­mutter ein­ge­führt. Dieser Ein­griff er­folgt meist schmerz­frei ohne Nar­kose.

Neben der IVF-Me­thode ist eine Ei­zell­spende häufig eine Mög­lich­keit, doch noch ein Baby zu be­kommen. Hier­zu­lande ist diese Form der künst­li­chen Be­fruch­tung (die Ei­zelle einer Spen­derin wird mit­tels Sperma des Part­ners be­fruchtet) ver­boten, je­doch nicht in Län­dern wie Spa­nien.

Es gibt jüngste, ex­pe­ri­men­telle Ver­fahren, um rest­liche Ei­zellen er­neut zu ak­ti­vieren. Eine solche Me­thode nennt sich OFFA (Ova­rian Frag­men­ta­tion For Fol­li­cular Ac­ti­va­tion), die mög­li­cher­weise in Zu­kunft viel­ver­spre­chend für Frauen mit früh­zei­tiger Me­no­pause ist.

Eine an­dere Mög­lich­keit, prä­ventiv zu han­deln, stellt das so­ge­nannte So­cial Free­zing oder Me­dical Free­zing dar. Hierbei werden der Frau früh­zeitig Ei­zellen ent­nommen, die dann ein­ge­froren und zu einem spä­teren Zeit­punkt auf­ge­taut und be­fruchtet werden. Dieses Ver­fahren ist eine gute Op­tion für Frauen, die sich einer Che­mo­the­rapie un­ter­ziehen müssen oder für jene, deren weib­liche Linie der Fa­milie stets vor­zeitig in die Wech­sel­jahre ge­kommen ist. So be­steht die Mög­lich­keit, auch Jahre später noch mit den ei­genen Ei­zellen den lang­ge­hegten Kin­der­wunsch wahr werden zu lassen.

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